Bereits 2013 sah die Junge Union Esslingen a. N. (JU) die Einführung der Gemeinschaftsschule in Esslingen als kritisch an. In den damals geäußerten Bedenken, dass die Gemeinschaftsschule die gesteckten Ziele im Hinblick auf Lernerfolg und Anmeldezahlen nicht erreiche, sieht sich die JU nun bestätigt.
Trotz erheblichen Privilegien wie 20 Poolstunden und einem kleineren Klassenteiler sieht sich die Gemeinschaftsschule am Schillerpark mit rückläufigen Anmeldezahlen konfrontiert. „Eine Schulart, die von den Eltern immer weniger angenommen wird, ohne zwingende Notwendigkeit weiter auszubauen, sehen wir für falsch an“, sagt Maximilian Güldner, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union, und verweist auf die bereits vorhandenen Bildungswege. In Esslingen sind dies vier allgemeinbildende Gymnasien und sieben Vertiefungsrichtungen an den drei beruflichen Gymnasien.
„Als Zuhörer der Podiumsdiskussion der CDU Esslingen a. N. wurden einige Mängel einer solchen Oberstufe aufgezeigt“ resümiert der JU-Vorsitzende Maximilian Ilzhöfer „So wäre eine Oberstufe an der Gemeinschaftsschule vom Konzept und den Lehrinhalten eine 1:1-Kopie der allgemeinbildenden Gymnasien.“ Allerdings würden auf die Gemeinschaftsschule aufgrund der kleineren Stufengröße im Kurssystem der Oberstufe erhebliche Nachteile zukommen. „Dadurch wäre kein vielfältiges Kursangebot möglich, da schlicht die Schüler fehlen“ so Ilzhöfer weiter „Kooperationen mit allgemeinbildenden Gymnasien wären daher zwingend notwendig.“ Aufgrund dessen sieht die JU die finanziellen Belastungen durch die Schaffung solcher Doppelstrukturen kritisch.
Anstatt eine weitere gymnasiale Oberstufe einzurichten, könne das Geld besser an den bestehenden Schulen verwendet werden. „In fast jeder Schule ist eine Renovierung von Klassen- und Fachräumen sowie sanitärer Einrichtungen nötig“, so Güldner und fordert: „Auch die Ausstattung mit schnellen Computern und Tablets ist deutlich ausbaufähig und für einen modernen Unterricht unerlässlich.“