Die Junge Union ist nicht nur eine politische Jugendorganisation. Die Junge Union ist für viele die Verwirklichung eines Lebensgefühls. Wir wollen eigenverantwortlich unsere eigene Zukunft und die unserer Generation gestalten. Wir handeln lieber als behandelt zu werden. Uns macht es Spaß, mit Freundinnen und Freunden zusammenzuarbeiten, politische Ideen zu entwickeln und für ihre Durchsetzung zu streiten.
Das ist Arbeit. Klar. Aber bei uns kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Getreu dem Motto „Party and Politics“ haben wir die richtige Mischung aus politischem Engagement und freundschaftlichem Miteinander. Politische Bildung ist ein wichtiger Bestandteil unseres Engagements. Wir machen Seminare zu den unterschiedlichsten Themen. Unsere Ideen setzen wir um: „Nicht immer, aber immer öfter“ – gerade vor Ort und durch unsere aktiven Funktions- und Mandatsträger.
Leitbild
Die Junge Union sieht sich in der Tradition der abendländischen, d. h. hellenisch-römisch-christlichen Weltanschauung. Das bedeutet nicht, dass wir auf ein bestimmtes religiöses Bekenntnis fixiert wären: Bei uns ist jeder willkommen, unabhängig davon, welcher Religion – wenn überhaupt einer – er sich zugehörig fühlt. Es bedeutet aber das unbedingte Festhalten an dem, was die europäische Kultur heute ausmacht: Demokratie, Freiheit und Menschenrechte, aber auch Vielfalt und Solidarität. Wir sind der Überzeugung, dass das Bekenntnis zum christlichen Menschenbild und zu den abendländischen Tugenden die Basis jedes politischen Handelns sein muss.
Wir verstehen uns als eine Organisation der politischen Mitte. Mit der „Mitte“ meinen wir damit nicht den Kompromiss zwischen zwei verschiedenen Lösungen. Wir wollen vielmehr eine Politik, die „mitten im Leben“ mit Politikern aus der Mitte der Gesellschaft. Wir sind gegen eine Politik, die einzelne Gruppen ungerechtfertigt bevorzugt. Unser Ziel ist es, dass die Politik Aufstiegschancen schafft.
Die „Mitte“ ist für uns aber auch das Maßhalten als Grundlage für politisches Handeln. Wir distanzieren uns von politischem wie religiösen Extremismus, unabhängig davon, aus welcher Richtung er kommt. Politik darf nicht auf Ideologien basieren, sondern muss versuchen, zum Wohle der Gesellschaft zu handeln. Wir glauben, dass die Menschen selbst am besten wissen, was gut für sie ist und ihnen dies nicht von selbsternannten moralischen Instanzen vorgegeben werden muss, die die Gesellschaft nach ihren Überzeugungen umformen wollen. Wir wollen die deutsche Kultur bewahren, anstatt sie in eine Richtung zu drängen, die nicht zu den Menschen in unserem Land passt.
Für uns muss die Vernunft Grundlage jeder Entscheidung sein. Wir lehnen einen Aktionismus ab, der sich nur damit beschäftigt, geringste Risiken weiter zu minimieren, und dabei Mittel bindet, die andernorts besser eingesetzt werden könnten. Wir wollen Probleme bekämpfen, keine Symptome. Wir glauben an die Eigenverantwortung der Menschen. Aufgabe des Staates muss nicht sein, den Bürgern Entscheidungen abzunehmen, sondern sie durch ein hochwertiges und gerechtes Bildungssystem zu eigenen Entscheidungen zu befähigen. Wir stehen für eine nachhaltige Politik – konservativ, weil wir den nachfolgenden Generationen dieselben Möglichkeiten erhalten wollen, die wir heute haben, und fortschrittlich, wenn es darum geht, die Lebensbedingungen für die Zukunft zu verbessern.
Für uns besteht soziale Gerechtigkeit nicht in einer Verteilungsgleichheit. Wir glauben daran, dass sich Leistung lohnen muss. Wir glauben daran, dass es gerecht ist, wenn der, der deutlich mehr tut, auch deutlich mehr dafür bekommt. Wir glauben aber auch daran, dass die Chance zur Leistung allen eröffnet werden muss, die dazu bereit sind und dass es Aufgabe der Solidargemeinschaft ist, diejenigen Mitbürger zu unterstützen, die diese Chance nicht haben oder nicht nutzen können.
Politik ist für uns gerecht, wenn sie der Gesellschaft als Ganzes nutzt. Wir lehnen jede Klientelpolitik ab. Im Sinne der Chancen- und Generationengerechtigkeit sind wir dagegen, wenn einerseits Subventionen verteilt und Schulden aufgenommen, aber andererseits Investitionen in Bildung und Infrastruktur aufgeschoben werden. Politik darf sich nicht an Vergangenem messen, sondern muss auf die Zukunft ausgerichtet sein und langfristige Lösungen finden.
Wir wollen den Mut zeigen, auch unangenehme Wahrheiten zu vertreten. Wir stellen uns gegen jeden Populismus und gegen diejenigen, die Ängste in der Bevölkerung ausnutzen wollen, um Politik zu machen. Wir dürfen nicht verleugnen, dass die Gestaltungsspielräume der Politik begrenzt sind und dass die Politik nicht alles regeln kann – und das auch nicht soll. Wir müssen den Bürgern vertrauen, damit sie der Politik wieder vertrauen können, dass sie ihre Möglichkeiten zum Wohle aller nutzen will.
Denn der Kern jedes politischen Handelns muss das Gemeinwohl sein. Dieses kann aber nur mit Ehrlichkeit und moralischer Integrität erreicht werden. Nur wenn wir diese von uns selbst abverlangen, können wir sie auch von allen Bürgern einfordern.
Wir glauben, dass dies die Voraussetzungen sind, damit unsere demokratische Gesellschaft auch in Zukunft bestehen kann.
Das Leitbild wurde auf der Kreisausschusssitzung am 17.01.2008 in Esslingen beschlossen.