Die Junge Union hat mit großer Besorgnis auf den aktuellen Haushaltsentwurf reagiert und sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt. „Für uns ist dieser Haushalt alles andere als solide“, so Christoph Schmidt, der Vorsitzende der Jungen Union. „Wenn wir dieses Jahr auf 15 Mio. Euro Rücklagen zurückgreifen müssen, damit wir den Haushalt ausgleichen können, ist das die Verschuldung von morgen. Oberbürgermeister Zieger führt die Bürger hier hinters Licht.“
Auch mittelfristig klafft ein großes Loch in den städtischen Finanzen, für das es bis jetzt noch keine Lösung gibt. „Wir setzen natürlich auch darauf, zunächst die Einnahmeseite, in Form von gesteigerten Steuereinnahmen durch höhere Steuerumlagen aufgrund von Bevölkerungswachstum oder durch Gewerbeansiedlungen, die das Gewerbesteueraufkommen erhöhen, zu verbessern. Dazu muss die Stadt allerdings günstigere Rahmenbedingungen schaffen, als sie derzeit vorhanden sind.“, erklärt Andreas Jarolim, kommunalpolitischer Sprecher der Jungen Union. „Wir werden allerdings auch nicht um schmerzhafte Einsparungen herumkommen. Die Junge Union möchte vor allem Ausgaben im Kulturbereich, den wir jährlich mit 10 Mio. Euro bezuschussen, aber auch die Kosten in der Verwaltung intensiv überprüfen. Wir sind uns der Bedeutung der kulturellen Vielfalt der Stadt Esslingen bewusst, dennoch ist es den Bürgern nur schwer vermittelbar, dass sich die Stadt einen teuren Kulturbetrieb leistet, aber gleichzeitig die Brücken und Straßen bröckeln. Zuschüsse sind hier nur sinnvoll, wenn alle sozialen Gruppen davon profitieren können. Vor diesem Hintergrund müssen die Förderungen überprüft werden. Die Zeit für Prestigeprojekte ist vorüber.“, hält Jarolim fest. Die Junge Union unterstützt die notwendigen Investitionen in Infrastruktur und Bildung. Dennoch lässt sich das derzeitige Ausgabenniveau nicht lange durchhalten. Der prognostizierte Schuldenzuwachs ab 2017, wo im Haushalt bereits eine Unterfinanzierung von 15 Mio. Euro prognostiziert wird, bedeutet eine ungeheure Belastung für kommende Generationen und senkt die Attraktivität Esslingens als Wohn- und Wirtschaftsstandort.
„Was uns vor allem stört, ist der Umgang der Politik mit den Steuergeldern. Wir fordern die Verwaltung und auch den Gemeinderat auf, sich bereits bei kleinen Ausgaben genau zu überlegen, ob beziehungsweise für wie viele Bürger dieser Stadt sie einen Mehrwert bringen. Wenn das nicht zu erkennen ist oder der Kreis der Begünstigten zu klein ist, muss man bei der aktuellen Haushaltslage von solchen Ausgaben zwingend absehen“ fordert Schmidt abschließend.